Schwangerschaftsbeschwerden

In keiner anderen Lebensphase ist eine so intensive körperliche wie auch seelische Verbindung zwischen der werdenden Mutter und dem heranreifenden Kind vorhanden, wie in der Schwangerschaft. In den neun Monaten der Schwangerschaft stellt sich der Körper der Frau optimal auf das heranwachsende Kind ein. Es ist eine sehr sensible Phase im Leben der werdenden Mutter und immer wieder können auch körperliche und seelische Beschwerden auftreten.

Die ersten 3 Monate

In den ersten drei Monaten kommt es zu einer leichten Gewichtszunahme mit einer Umverteilung der Fettdepots. Die Brüste werden größer, das Herz schlägt schneller, die Atemfrequenz steigt an und der Bauchumfang nimmt zu.

Auf diese Veränderungen reagiert der Körper mit Symptomen die zwar normal sind aber unangenehm sein können:

• Übelkeit
• Erbrechen
• erhöhtes Schlafbedürfnis und
• ungewöhnliche Essensgelüste.

Der mittlere Abschnitt

Im mittleren Abschnitt einer Schwangerschaft erlebt die werdende Mutter oft eine Zeit des Wohlbefindens. Der Bauch nimmt an Umfang zu und die ersten Kindsbewegungen werden spürbar.

Es können aber auch Beschwerden wie     

• Sodbrennnen und
• Verdauungsprobleme

auftreten.

Das letzte Trimenon

Das letzte Trimenon einer Schwangerschaft kann von der werdenden Mutter als anstrengend und belastend empfunden werden. Der Körperumfang wächst zunehmend und das Leben wird mühsamer.

Viele Frauen leiden in dieser Zeit häufig unter

• Schlafstörungen
• Rückenschmerzen    
• Verspannungen

Besonders in der Schwangerschaft ist es wichtig, den Körper bei Erkrankungen nicht mit Medikamenten zu belasten, die Nebenwirkungen für die werdende Mutter und das heranwachsende Kind haben könnten.

Die Homöopathie hat sich insbesondere in den sehr sensiblen Phasen der Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und auch Stillzeit bewährt. Häufig verwendete Homöopathika in der Schwangerschaft sind: Pulsatilla (Küchenschelle), Hamamelis (Zaubernuss), Nux vomica (Brechnuss), Carbo vegetabilis (Holzkohle), Sepia (Tintenfisch), Aesculus (Rosskastanie), Veratrum album (Weiße Nieswurz).

Übelkeit und Erbrechen:

• Sepia(Tintenfisch):
  eines der wichtigsten Frauenmittel in der Homöopathie.
  
  • Leitsypmptome: Anhaltende Übelkeit mit Verschlimmerung morgens beim Erwachen. Die Übelkeit verschlimmert sich durch Essen und Gerüche.
  • Modalitäten: Verschlechterung durch Gerüche, Besserung durch frische Luft und Bewegung

• Nux vomica (Brechnuss):
  
  • Leitsymptome: Ständige Übelkeit insbesondere nach dem Essen, Überempfindlichkeit gegen Sinneseindrücke, sehr kälteempfindlich.
  • Modalitäten: Verschlechterung nach dem Essen und durch Genussmittel, Besserung abends und durch Wärme

Sodbrennen:

• Carbo vegetabilis (Holzkohle):
  
  • Leitsymptome: Sodbrennen, Magenkrämpfe, starke Blähungen, kalte Füße und Hände.
  • Modalitäten: Verschlechterung durch fettes Essen, Besserung durch frische Luft

• Iris (Verschiedenfarbige Schwertlilie):
  
  • Leitsymptome: Heftiges Brennen im Magen-Darm-Bereich mit saurem Erbrechen. Die Beschwerden treten anfallsartig und plötzlich auf.
  • Modalitäten: Verschlechterung durch Ruhe, Besserung durch Bewegung.

Venöse Beschwerden, Varikosis und Hämorrhoiden:

• Aesculus (Rosskastanie):
  
  • Leitsymptome: Schweregefühl der Beine, venöse Stauungszustände, großes Hämorrhoidenmittel.
  • Modalitäten: Verschlechterung im Stehen, Besserung durch kühle Luft.

• Hamamelis (Zaubernuss):
  
  • Leitsymptome: Venöse Stauungszustände, schmerzhafte Varizen, allgemeines Zerschlagenheitsgefühl
  • Hinweis: Auch zur äußerlichen Anwendung als Hamamelis-Salbe erhältlich.

• Pulsatilla (Wiesen-Küchenschelle):
  
  • Leitsymptome: Venöse Stauungen, Gefühl schwerer Beine, Besenreiser. Wechselnde Stimmungen.
  • Modalitäten: Verschlechterung durch fettes Essen und Wärme. Besserung durch Trost und Bewegung im Freien.

Hypotonie und Kollapsneigung:

• Veratrum album (Weiße Nieswurz):
  
  • Leitsymptome: Kreislaufschwäche mit Kollapsneigung, Blässe, kalter Schweiß auf der Stirn, Übelkeit, Erbrechen.
  • Modalitäten: Verschlechterung durch kalte Getränke. Besserung durch Wärme.

Verspannungen, Rückenschmerzen und Wadenkrämpfe:

• Gnaphallium (Vielköpfiges Ruhrkraut):
  
  • Leitsymptome: Ischiasschmerzen, Taubheitsgefühl, als ob das Bein eingeschlafen sei, häufige Schmerzen in Waden und Füßen.
  • Modalitäten: Hinlegen bringt Erleichterung

• Cuprum metallicum (Metallisches Kupfer):
  
  • Leitsymptome: Muskelzuckungen, Wadenkrämpfe, allgemeine Müdigkeit und Schwäche.
  • Modalitäten: Verschlimmerung durch Berührung.
  • Hinweis: Auch zur äußerlichen Anwendung als Cuprum-Salbe erhältlich

Allgemein sollten auch homöopathisch zubereitete Medikamente in der Schwangerschaft nur mit äußerster Zurückhaltung und nur nach Rücksprache mir einem  erhahrenen Arzt eingenommern werden.

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Günstig für eine ausgewogene Ernährung in der Schwangerschaft sind:

• mehrere kleine Mahlzeiten
• frisches Obst und Gemüse
• Milchprodukte
• Fisch
• Vollkornprodukte

Meiden sollten sie in der Schwangerschaft und besonders bei Schwangerschaftsbeschwerden:

• fette Speisen
• rohes Fleisch, roher Fisch
• scharfe und stark gesalzene Lebensmittel
• Alkohol und Nikotin
• Cola und süße Softgetränke,
• Fertigprodukte

Durch die körperlichen Veränderungen in der Schwangerschaft werden die Haut und das Gewebe sehr beansprucht. Mit pflegenden Hautölen kann dem Elastizitätsverlust der Haut entgegengewirkt werden.

Für die ganze Schwangerschaft ist das  Tragen von Kompressionsstrumpfhosen der Klasse II sehr empfehlenswert. Neben kosmetischen Problemen können Varizen auch erhebliche körperliche Beschwerden verursachen. An den Beinen äußern sie sich durch unangenehmes Stauungsgefühl und Schwellungen der Knöchel und Unterschenkel. Langes Sitzen und Stehen sollten vermieden werden. Regelmäßiges Hochlagern der Beine und entspannende Spaziergänge sind prophylaktisch sehr hilfreich.

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